Fokus gibt Sicherheit und Stabilität, indem er hilft, Projekte und Ziele zu priorisieren. Fokus hilft auch, Ablenkungen zu minimieren und sicherzustellen, dass man sich auf die wichtigsten Dinge konzentrieren kann. Dadurch steigt die Stabilität und die Ergebnisse werden besser. Dies ist besonders wichtig in der Physiotherapie, wo ein klarer Fokus auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten unerlässlich ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Stabilität durch Focus und Sicherheit
Heute war Tai-Chi mal wieder mein Lehrmeister:
Unsere jüngste Tochter hat seit einiger Zeit immer wieder Ängste, z.B. dass es brennen könnte, oder überschwemmen oder sonst schlimmes passieren könnte. Sie hat erkannt, dass vieles nicht so sicher und stabil ist in der Welt, wie sie gedacht hat. Und das lässt sich ja nicht wegdiskutieren. Wie findet sie also trotzdem wieder zu Stabilität und Sicherheit?
Da kommt nun Tai-Chi ins Spiel: Ich übte „den Affen abwehren“, also eine Bewegung in der man langsam Rückwärts geht und immer ein Bein längere Zeit in der Luft hat. Da wackelt es manchmal, man wird instabil. Da fiel mir auf, dass es eine sehr schlechte Idee ist, den Focus auf diesem Gewackel zu halten. Je mehr ich in dieser Einbeinstandphase versuchte stabiler zu sein, desto schlimmer wurde es.
Die bessere Idee war, mich darauf zu konzentrieren, wohin ich den Fuss abstellen werde. Also den Focus darauf richtete wieder in die Zweibeinstandphase und somit in die Stabilität zu kommen.
Und was lehrt mich das in Bezug auf meine Tochter? Es bringt wenig, zulange in diesen Unsicherheiten und Ängsten zu bleiben. Wir nehmen sie wahr und richten dann den Focus auf das Stabile im Leben, z.B. auf all die Menschen die für sie da sind, auf ihre eigene Stärke, auf das was sie bisher schon gemeistert hat, auf das was schön ist im Leben etc.
Im Tai-Chi kann ich das nun noch bewusster üben: Das Wackeln wahrnehmen und dann die Stabilität wieder geniessen… und vielleicht sogar das Wackeln geniessen, da erst Yin UND Yang das Ganze machen.
Um das bewusster zu machen, hilft mir das Sender-Empfänger-Modell.
Sender-Empfänger-Modell
Der Modellprozess besteht darin, dass ein Sender eine Nachricht an einen Empfänger sendet. Der Empfänger kann die Nachricht beantworten, indem er sie an den Sender zurücksendet. Daraus ergeben sich drei Phasen: der Sender sendet die Nachricht, der Empfänger empfängt die Nachricht und schliesslich sendet der Empfänger die Antwort wieder zurück zum Sender. Das Sender Empfänger Modell funktioniert.
Sender Empfänger Modell im Tai Chi
Heute im Tai-Chi hatte ich den Kopf voll und konnte mich nicht richtig konzentrieren. Dann sagte der Trainer dass ich das Tempo vorgeben soll und alle auf mich schauen sollen. Plötzlich war ich viel konzentrierter.
Was ist da passiert? Mir fiel auf, dass sich dieses Phänomen mit dem „Sender und Empfänger Modell“ erklären lässt, das ich in der Therapie manchmal nutze, Sender Empfänger Modell einfach erklärt:
Stell dir vor du bist auf „ Empfang“ eingestellt. Wie ein Radio kannst du hunderte Sender empfangen. Wenn du dich nicht klar konzentrierst, kann ganz viel Verschiedenes von allen Seiten auf dich einprasseln und du wirst abgelenkt von dir selber.
Jetzt stell dir vor, du bist der Sender: du hast genau EIN Programm, nämlich deines, und das fliesst nach aussen. So ist es gar nicht möglich abgelenkt zu sein, ausser vielleicht, wenn man sich über das eigene Programm nicht im Klaren ist.
Sender Empfänger Modell beim Arbeiten
Ich finde es bei der Physiotherapie immer sehr hilfreich, mir im Klaren zu sein, ob ich gerade empfange oder sende. Beides ist zu seiner Zeit notwendig: Ich empfange, um mir ein möglichst genaues Bild vom Patienten zu machen. Ich sende, um klare Hinweise zu geben. Zum Beispiel wie ich mir den Therapieverlauf vorstelle, oder wie eine Übung im Idealfall aussehen soll.
Ich habe festgestellt, dass dieses Sender Empfänger Modell auch vielen Patienten in der Physiotherapie hilft, die sich nicht gut abgrenzen können: Anstatt alles auf sich einprasseln zu lassen, kann man auf Senden schalten und sich klar werden, welches eigene «Programm» man in die Welt senden möchte.
Seit heute weiss ich, dass es auch im Training hilfreich ist: Beim Training stelle ich auf «Tai-Chi Form konzentriert in die Welt senden» und bin so voll bei meinen Bewegungen. Und bei Erklärungen vom Trainier bin ich voll auf Empfang um neue Inputs zu bekommen.
Vielleicht bewährt sich dieses Sender Empfänger Modell ja auch für dich.
Was ist schön? „Philosophie am Bach“
Was ist Schön? Das ist oft subjektiv und lässt sich daher schwer definieren. Allgemein betrachtet beschreibt ‘schön’ jedoch etwas, was wir denken oder empfinden, das uns angenehm und erfreulich erscheint. Etwas, das uns eine positive emotionale Reaktion hervorruft, kann als schön bezeichnet werden.
Was ist schön?
Ab und zu spiele ich mit meinen Kindern in der Zulg mit Steinen. Meine Tochter reihte dabei mal eine ganze Menge Steine auf und fragte mich, was ist schön, welche dass mir am besten gefallen. Ich schaute sie alle an und konnte mich einfach nicht entscheiden, welche die schönsten sind. Jeder hatte etwas spezielles. Und auch jene die nicht sonderlich auffällig waren: Waren sie nicht auch auf ihre Art schön?
Woran messe ich eigentlich Schönheit? Und wenn man da so weiterdenkt, kann man einige Vorstellungen in Frage stellen: Wer sagt eigentlich, dass sonniges Wetter schön ist und Regen nicht? Ein Tag in den Ferien schön, der auf Arbeit nicht? …
So ein Aufenthalt am Bach kann einige Fragen aufwerfen, über die man gerne mal nachdenken darf. Ist im Grunde nicht alles, was wir sehen und was wir erleben einzigartig und darum schön, weil es einfach das Leben in all seiner Vielfalt ist?
Wenn ich das verinnerliche, dann habe ich das Glück auf Erden gefunden.
Ich arbeite in der Physiotherapie und da sind solche Momente besonders wichtig.
Wichtige Momente für mich zum Ausgleich
In meinem Beruf als Physiotherapeutin ist es von grosser Bedeutung, dass ich mich um die Bedürfnisse meiner Patienten kümmere und ihnen in ihren Genesungsprozessen helfe. Es gibt bestimmte Momente, die besonders wichtig sind und einen grossen Unterschied machen können. In solchen Momenten geht es um viel mehr als nur um die Anwendung von therapeutischen Techniken. Es geht darum, eine Verbindung zu meinen Patienten aufzubauen und ihnen Gefühl zu geben dass sie in Händen sind.
Diese Momente können sich verschiedenen Situationen manifestieren, sei es während einer intensiven Behandlungssitzung oder auch bei einem energieraubenden Gespräch. Es ist wichtig, sensibel auf die Bedürfnisse meiner Patienten einzugehen und ihnen ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens zu vermitteln. Nur so können wir gemeinsam ihre Genesung fördern und positive Ergebnisse erzielen. Daher schätze ich diese besonderen Momente in meinem Beruf sehr und tue mein Bestes, um sie jeden Tag zu schaffen.