Das traditionelle Handwerk eines Uhrmacher ist eine Kunstform

Das traditionelle Uhrmacherhandwerk ist eine Kunstform, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Handwerker stellen seit Jahrhunderten Zeitmesser von erlesener Qualität her, und die Fertigkeiten und das Fachwissen dieser Meister sind auch heute noch in jedem in ihren Werkstätten hergestellten Produkt zu erkennen. Als handwerkliche Dienstleistung verbinden die Uhrmacher weiterhin alte Kunst mit moderner Technologie, um ein zeitloses Produkt zu schaffen.

Altes Handwerk

Vor 10 Jahren starb mein Grossvater im Alter von 87 Jahren. Und mit ihm ein Stück Geschichte. Sein Lebensweg war geprägt von Aufschwung und technischer Veränderungen.

Er war Feinmechaniker und nach seiner Pensionierung nahm er sich die Zeit um alte Schwarzwald-Uhren zu reparieren. Von überall her brachten sie ihm diese Uhren. Auch das Zifferblatt bemalte er frisch. Ich lebte ein ganzes Jahr bei meinen Grosseltern und sie begleiteten mich durch mein erstes Schuljahr. In der Nacht hörte man das Ticken der Uhren. Wenn eine Uhr nicht mehr funktionierte, nahm er sie von der Wand und machte das Gehäuse auf. Jeder weitere Schritt wurde dokumentiert und es wurden Fotos gemacht. Später gab er die Fotos zum Entwickeln und erst dann klebte er sie an die vorgesehene Stelle in seinen Ordner. Alles wurde mit Datum versehen. Er war sehr, sehr präzise.

Mich beeindruckte vor allem seine grosse Geduld.

Eine weitere Leidenschaft meines Grossvaters war das Herstellen von Schmuck. Ich kann mich noch gut an die goldene Brosche meiner Grossmutter erinnern. Er nahm ein Blatt einer Geranie (Blume) und machte daraus eine Vorlage. Die Form schwang er dann solange, bis sich das flüssige Gold überall verteil hatte. Während diesem Vorgang verschwand er immer wieder in sein kleines Reduit (Kammer). Wenn ihm dann etwas gut gelungen war, strahlte er in sich hinein und war zufrieden mit sich und der Welt.

Uhr an der Wand
Uhr an der Wand

Die technischen Neuerungen verfolgte er mit grossem Interesse. Er konnte kaum glauben, dass ein so kleines Gerät eine so grosse Wirkung erzeugen konnte. Früher bei der Arbeit trug er nie einen Gehörschutz. Deshalb trug er Hörgeräte seit ich ihn kenne. Wenn er sie mal vergessen hatte und etwas nicht verstand, schaute er mich an und sagte zu allem „Ja“. Ich musste dann lachen, weil es nicht immer passte. Dann lachte er auch.

Einmal wollten wir meinem Grossvater einen Laptop schenken. Er musste eine ganze Woche überlegen und kam zum Schluss, dass es ihn schon reizen würde. Aber früher oder später würde er ihn auseinandernehmen um zu schauen, ob wirklich keine Rädchen versteckt seien. Das war einfach mein Grossvater!

Zum Schluss habe ich mich gefragt, warum ich gerade jetzt an ihn denke. Vielleicht weil schon 10 Jahre vergangen sind, vielleicht weil die Weihnachtszeit vor der Tür steht und wir dann immer zusammen waren oder weil mir bewusst wird wie so einiges verloren gehen kann. Alles Neue finde ich toll und trotzdem ist es schön ab und zu zurück zu denken. Ohne das „Alte“ gäbe es auch kein „Neues“.

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